Antalya

Immer wieder überrascht uns die Türkei. An manchen Tagen fragen wir uns, warum wir das eigentlich gerade machen. An anderen Tagen kann es nicht besser sein. 

Es gibt Tage, da klopfen mitten in der Nacht betrunkene Männer ans Fenster und quasseln einen wirr zu. So erging es uns an einem einsamen Strand bei Side. Wir sind dann von dort verschwunden und haben den Rest der Nacht auf einem öffentlichen Parkplatz mitten im Hotelviertel verbracht. 

Als wir morgens aufwachten waren wir von Hotelburgen im Winterschlaf umgeben. Dazwischen deutsche Rentner, die ihren Alterswohnsitz dort gefunden haben. 

Dann gibt es Tage, an denen die Januarsonne scheint, uns wärmt und die Wellen rauschen ans Ufer. Es gibt leckeres Essen und interessante Begegnungen auf der Straße. 

 

Manchmal sind es vor allem die unerwarteten Erlebnisse, die uns den Tag und das Reisen versüßen. Die Fahrt durch unzählige Bananenplantagen bei Alanya zum Beispiel. In Griechenland haben wir uns noch gefreut, mal eine einzelne Bananenpflanze zu sehen. Hier stehen sie zu Tausenden. Und aktuell ist sogar Erntezeit, also hängen auch überall die noch grünen Früchte dran. Lecker sind sie, kleiner und süßer als die, die man in Deutschland meist kaufen kann.

Ein Großteil der Pflanzen ist sogar von gigantischen Gewächshäusern überdacht. Und dort wachsen jetzt nicht nur Bananen, sondern auch Tomaten, Zucchini, aber auch Erdbeeren und Avocados.

 

Unerwartet war auch die Begegnung mit einer Schildkröte am Strand bei Gazipasa. Eigentlich ein Exemplar einer Süßwasserart, die vermutlich aus dem nahegelegenen Fluss zu weit fortgeschwommen war.

 

Und so vergehen die Tage dann doch wie im Flug. Wir sind nun seit vier Wochen in der Türkei.

Bei Antalya haben wir uns eine Woche Pause gegönnt. Erst hatten wir mitten in Antalya ein befreundetes Paar aus Deutschland getroffen, die uns dankenswerterweise unsere neue Kreditkarte mitgebracht haben. Dann haben wir mehrere Tage mitten im Wald, oberhalb eines beeindruckenden Canyons (Güver Canyon) verbracht. Und das keine 20 Kilometer vom Stadtzentrum entfernt. Auch das hatten wir nicht erwartet, dass wir in dieser Gegend einen Platz finden, der so ruhig ist, so viel Platz für ausgedehnte Spaziergänge bietet, dazu ausreichend trockenes Holz für unseren Ofen, an dem kein Eintritt oder eine Parkgebühr bezahlt werden muss und wo es mal keinen einzigen Straßenhund zu sehen gab.

Ganz in der Nähe konnten wir außerdem noch eine Karawanserei besichtigen. Auch hier ohne Eintritt, was vermutlich damit zusammenhängt, dass es derer so viele gibt. 

 

Natürlich haben wir uns auch, um einzukaufen, ins Großstadtgetümmel geworfen. Im Baumarkt konnten wir für unsere defekte Bücherkiste Ersatz beschaffen. 

Es ist schon witzig, durch ein Land zu reisen, dass so anders aufgebaut ist, als Deutschland und dann stehst du mitten in Antalya in einem BAUHAUS, der exakt so aussieht, wie man ihn aus Deutschland gewohnt ist. Eine feuerfeste Dichtschnur für den Schornstein unseres Ofens konnten wir dort allerdings nicht finden. Und auch den Brennspiritus für unseren Kocher haben wir weder im Megabaumarkt, noch im Outdoorausstatter finden können. Also haben wir uns vorerst einen kleinen Gaskocher gekauft. Obwohl wir eigentlich ungern eine Gaskartusche im Auto liegen haben.

 

Für unsere Nella wollten wir außerdem noch in einer Tierarztpraxis, die hier alle gleich Klinik heißen, ein Medikament kaufen. Doch auch das gab es nicht. Es ist zwar in der Türkei zugelassen, kostet aber so viel, dass es sich eh kaum einer leisten kann. Also hat man es auch nicht auf Vorrat und Bestellen ist auch schwierig.

Das spezielle Futter, das wir unserer Mila füttern, das bekommt man hier wiederum sogar etwas preiswerter als in Deutschland. Auch das hatten wir nicht erwartet. 

 

Da in den Bergen Schnee liegt, den wir sogar vom Meer aus sehen können, bleiben wir noch an der Küste. Bis Adana werden wir sicherlich noch an der Küste unterwegs sein. Und dann kommt ja vielleicht ein früher Frühling und wir schauen uns Kappadokien an. Und wenn kein früher Frühling kommt, dann ja vielleicht wenigstens ein milder Winter. 

 

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