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Meteora/GR

 

Vor unserer Reise besuchten wir zur Vorbereitung einen Fotoworkshop von Dirk Bleyer auf dem Weltsichten-Festival in Bad Blankenburg. Und Bleyer meinte zu uns Zuhörern, dass einem ein gutes Foto auch durchaus etwas wert sein müsse.

 

Für ein gutes Foto benötigt man, neben einem herausragenden Motiv, vor allem gutes Licht. Besonders spannende Aufnahmen erzielt man oft während der kurzen Dauer bei Sonnenauf- oder Sonnenuntergang.

 

Wir beide zählen wohl eher zu den Langschläfern, doch für ein gutes Foto stellen wir unseren Wecker auch schon mal so, dass wir bereits die Kamera im Anschlag haben können, wenn sich der Himmel über dem Horizont leicht aufzuhellen beginnt.

 

Bereits am 7. November waren wir in Kalampaka angekommen und hatten dann zwei Regentage lang abgewartet und pausiert. Etwas oberhalb des Ortes fanden wir, etwas abseits der Straße gelegen, einen geschützen Platz am Hang. In der Nähe befanden sich mehrere Ställe für Ziegen und Schafe, welche tagsüber mit ihren Hirten auf den Berghängen unterwegs waren.

 

Eine kleine Gruppe aus etwa fünf- bis sechs Hunden gesellte sich immer mal wieder zu uns und lagerte um unser Auto herum. Allesamt friedliche Zeitgenossen, deren Anwesenheit auch unsere vier Hunde kaum störte.

 

Gestern wurde das Wetter besser und so wagten wir einen ersten Ausflug zu den Klöstern.

 

Diese gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und sind ein beliebtes Ausflugsziel. Auf hohen, schwer zugänglichen Sandsteinfelsen wurde ab dem 10. Jahrhundert begonnen, Einsiedeleien und Klosteranlagen zu errichten. Die gesamte Anlage bestand ursprünglich aus 24 Klöstern, von den heute noch sechs Stück tatsächlich bewohnt werden und besichtigt werden können. In den Klöstern leben, getrennt voneinander, Mönche und Nonnen.

 

 

 

Wieder einmal sind wir froh, mittlerweile in der Nachsaison unterwegs zu sein. Nur eine schmale Straße führt bis zu den höchstgelegenen Klöstern und endet auch dort. Die Zahl der Parkmöglichkeiten ist spärlich und so malen wir uns in Gedanken aus, wie belebt und voll es während der Sommermonate in der Hauptreisesaison hier sein mag.

 

Jetzt, im November, sind nur noch wenig Besucher unterwegs. Auch das ein Vorteil für gute Fotos, denn keiner verstellt einem ein gutes Motiv.

 

Wir besichtigen heute nur das Kloster Varlaam von innen und ziehen es vor, die anderen fünf aus einiger Entfernung von den umliegenden Felsformationen aus zu betrachten. Der Bau des Klosters Varlaam wurde 1535 beendet und die Stifter legten für diesen Bau die zönobitische Lebensweise fest, was bedeutet, das besitzlose Mönche innerhalb dieser Klostermauern von der Außenwelt abgeschnitten leben sollten. Zudem war Frauen der Zugang verwehrt.

 

Heutzutage dürfen auch weibliche Besucher das Kloster betreten, müssen aber entweder mit einem knöchellangen Rock bekleidet sein oder dürfen sich am Eingang ein langes Tuch ausleihen, welches sie sich dann als Rockersatz um die Hüfte binden. Bei Männern sind kurze Hosen tabu.

 

 

Der Name „Meteora“ leitet sich ab von dem Wort „meteorizio“, was soviel bedeutet, wie „in die Höhe heben“. Und tatsächlich befinden sich die Klöster auf senkrecht in den Himmel ragenden Felsen, die teilweise bis zu 120 Meter hoch sind.

 

Zu früheren Zeiten, gab es weder Brücken noch Treppen, geschweige denn Auffahrten zu den Klöstern. So musste jeder Stein, jeder Sack Mehl und auch jeder Mensch in einem Netz an einer Seilwinde in die Höhe gezogen werden. Die alten Anlagen sind heute noch zu besichtigen.

 

 

Die Nacht zum 10. November verbringen wir dann direkt zwischen den Felsen auf denen die Klöster thronen. Den Platz teilen wir uns mit einem schwedischen Wohnmobil. Ansonsten ist es ruhig.

 

Die Nacht ist kalt und sternenklar. Unter uns leuchten die Lichter der Kleinstadt. Der nächste Morgen ist dann, wie erhofft, eine gute Gelegenheit, um ein paar gelungene Fotos zu knipsen.

 

 

 

Anschließend brechen wir auf und fahren gen Süden durch die Tiefebene zwischen den Bergen. Ein kurzer Einkaufsstop in Karditsa und dann schlängeln wir uns wieder den Hang hinauf.

 

Am frühen Nachmittag erreichen wir den See Plastira, den wir als Geheimtipp empfohlen bekamen. Der Stausee ist über 22 Quadratkilometer groß und an seiner längsten Stelle 13 Kilometer ausgedehnt. Er dient zur Gewinnung von Trinkwasser und elektrischer Energie.

 

In der Nähe eines kleinen botanischen Gartens finden wir einen ruhigen Platz und können an den weitläufigen, flachen Ufern auch die Hunde ungestört laufen lassen.

 

Natürlich haben uns auch hier nach kürzester Zeit einige Streuner gefunden, die hin und wieder vorbeischauen.

 

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Kommentare: 2
  • #1

    Klaus (Samstag, 11 November 2017 20:37)

    Ein schöner Bericht und....klasse Bilder. Da hat sich das frühe aufstehen ja gelohnt
    Gruß Klaus

  • #2

    Karin (Sonntag, 12 November 2017 19:43)

    Hallo
    Schön von Euch zu lesen. Da fällt mir sofort was ein:
    Der Reisende sieht, was er sieht, der Tourist sieht, was er besucht.
    Wir wünschen Euch eine gute Zeit. Grüße von Karin und Günter mit Chelsy.