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Montenegro

 

Mittlerweile sind wir in Kroatien und bisher immer entlang der Adriaküste gen Norden gefahren. Nachdem wir Albanien gesehen hatten und dieses Land mit gemischten Gefühlen zurückgelassen hatten, überquerten wir die Grenze nach Montenegro bei Murigan.

 

Das Wetter war kalt, nass und grau. Alles drei gute Voraussetzungen für einen schnellen Grenzübergang. Und so kam es auch. Kurzer Blick in die Pässe, Stempel rein, fertig. Auch der Zollbeamte würdigte uns keines großen Interesses.

 

Die Albaner vor uns dagegen, wurden gebeten auszusteigen, ihre Kofferräume zu öffnen und einer wurde sogar wieder zurückgeschickt. Er konnte seine Dachgepäckbox nicht öffnen. Für unsere hat sich noch nie einer interessiert. Obwohl es sicher lustig wäre, mit einem Grenzer die kleine Leiter auf der Beifahrerseite nach oben zu klettern und einen Blick in die Box zu werfen.

 

Was er zu sehen bekommen würde, wären ein paar zusätzliche Handtücher, Klamotten, ein paar Ersatzteile und sonst nix. Sollte es mal soweit kommen, reichen wir das Foto nach. Für unsere vier Hunde hat sicher keiner interessiert.

 

Kurz nach der Grenze hielten wir an einem Supermarkt. Wir waren noch in den Bergen, es schneite und war sehr kalt. Der kleine Staat Montenegro ist zwar noch kein Mitglied der Europäischen Union, verwendete allerdings schon den Euro als Währung. Bis 2002 galt hier sogar die Deutsche Mark als Landeswährung. Das Land ist flächenmäßig sogar kleiner als Schleswig-Holstein und hat gerade mal 629.000 Einwohner.

 

Der Kraftstoff ist hier etwas billiger als in Griechenland oder Deutschland. Die Lebensmittel sind ebenfalls deutlich preiswerter. Was uns überraschte waren beispielsweise die hohen Parkgebühren an der Küste, wo Parkplätze zudem auch noch Mangelware sind.

 

Dabei verdient Montenegro sein meistes Geld mit dem Tourismus. Dementsprechend sieht die Küste aus. Ein Hotel am anderen, alles ist zugebaut und die Suche nach einer ruhigen, einsamen Bucht geben wir schnell auf. Es gibt sie nicht.

 

In Budva schließlich fanden wir einen kleinen öffentlichen Parkplatz neben dem Hotel „Park“, auf dem zu dieser Zeit keine Gebühr kassiert wurde. Vor uns lag nun die Uferpromenade, auf der trotz niedriger Temperaturen noch eifriges Schaulaufen stattfand. Was uns auffällt oder eben nicht auffällt sind Streuner. Lediglich eine wilde Katze hockt bei den Müllcontainern und am nächsten morgen rennen zwei schwarze Welpen am Strand entlang.

 

 

 

Im Gegensatz zu Albanien ist Montenegro findet man hier deutlich weniger Müll. Die Strände sind sauber, es stehen wesentlich mehr Müllcontainer herum und auch in der Nebensaison wirkt alles sehr aufgeräumt.

 

Bevor wir am nächsten Morgen starteten, hielten wir in Budva noch kurz zum Geld abheben und Einkaufen. Und da war es passiert. Obwohl ich die Wasserflaschen im Laden auch dieses Mal kurz geschüttelt hatte, um zu erkennen, ob Sprudel drin war oder nicht, griff ich daneben.

 

Nicht im jeden Land ist stilles Wasser für jeden gleich erkennbar und eine Flasche im Laden zu öffnen, traue ich mir nicht. So habe ich schon in anderen Ländern ab und an daneben gegriffen. Man lernt jeden Tag dazu.

 

Von Budva aus fuhren wir weiter und passierten bei Tivat auf der Fähre die Bucht von Kotor. So spart man einige dutzend Kilometer und Zeit. Die Fähre kostet für Wohnmobile neun Euro und fährt von Lepetane nach Kamenari.

 

Wenige Kilometer weiter war es dann auch schon wieder soweit, dieses wunderschöne Land wieder zu verlassen. So haben wir zwar lediglich den Küstenstreifen gesehen, sind aber schwer beeindruckt. Im Landesinneren gibt es sicher noch sehr viel mehr zu entdecken und die Berge Montenegros sollen traumhaft sein. Leider liegt dort im Moment uzu viel Schnee und so verschieben wir diese Tour auf später.

 

 

 

Unser Grenzübergang nach Kroatien war wieder problemos aber wiederum auch sehr unterhaltsam. Einige Kilometer nördlich von Herceg-Novi erreicht man den Grenzposten Montenegros.

 

Wir kamen in dem Moment als einziges Auto an, was wiederum keine gute Voraussetzung für eine schnelle Abfertigung ist. Gleich fünf Grenzer sammelten sich um unsere Olga, wollten alle Pässe sehen, auch die der Hunde und ließen sich alle Türen öffnen. Ihr Wortführer fragte mich auf Englisch, ob sein Kollege uns bei der Einreise kontrolliert hätte. Ich antworte mit Ja und das scheint ihn zu beruhigen. In die Hundepässe wirft er nur einen kurzen Blick und reicht sie mir dann zurück. Wir dürfen passieren.

 

Und nun fährt man mindestens 500 Meter oder gar weiter, bevor man den kroatischen Grenzposten erreicht. Dort steht keiner draußen, ich reiche unsere Pässe zu einer netten Grenzbeamtin durch ein kleines Fenster, warte und wir dürfen passieren. Nun sind wir wieder in der EU.

 

Auch hier will wieder keiner die Hundepässe sehen oder gar kontrollieren, ob unsere Hunde auch wirklich gegen Tollwut geimpft sind und wir auch wirklich den vorgeschriebenen Tollwut-Titter-Nachweis dabei haben.

 

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