Leipzig-Polen-Ukraine

 

7.7. bis 13.7. 2021

 

1272km

 

 

 

Eine ganze Menge Unterwegssein in kurzer Zeit.

 

Von „langärmlig und feste Schuhe-Wetter“ in Deutschland über angenehm wechselhaft in Polen zu richtig heiß in der Ukraine.

 

Wir waren zügig unterwegs für unsere Verhältnisse, 250km am Tag sind mit einer Maximalgeschwindigkeit von 70km/h und dem einen oder anderen Stau an den Mautstationen in Polen ein tagfüllendes Programm. Schlafplätze für eine Nacht müssen auch nicht zu sorgfältig gewählt werden, wir haben uns mit Wanderparkplätzen, Windparks und einer gut besuchten Badestelle am Fluss begnügt. Solange es erträglich ruhig ist und die Hunde Platz zum Laufen haben, schlafen wir mittlerweile überall.

 

 

 

Vor vier Jahren waren wir schon einmal in der Ukraine, damals noch ganz aufgeregt, zum ersten mal außerhalb der EU und dazu diese kyrillischen Buchstaben... das außerhalb der EU-Sein haben wir dann 2018 auf dem Balkan geübt, die kyrillischen Buchstaben seit einem halben Jahr mit „Russisch für totale Anfänger“. Beides hat vermutlich geholfen, oder es ist einfach zu warm um aufgeregt zu sein. Und natürlich hat es auch geholfen uns eine ukrainische SIM-Karte schon nach Deutschland zu bestellen um sie direkt an der Grenze einlegen zu können. Auch wenn wir fast immer mit Atlas statt Navigationssystem fahren, beruhigt es doch, es bei Bedarf über das Internet navigieren zu können. Wir haben jetzt auch 200 Freiminuten im Kievstar-Netz, kennen nur noch niemanden den wir anrufen könnten....

 

 

 

Die polnisch-ukrainische Grenzkontrolle war wieder ein amüsantes Treiben, auch wenn wir diesmal erstaunlich problemlos einreisen durften. Pässe, Covid-Impfung und Krankenversicherung wurden kontrolliert sowie natürlich die Fahrzeugpapiere. Die Hundepässe und deren Gesundheitszeugnisse interessierten dagegen niemanden, der Inhalt unserer Schränke ebenso wenig. Auch mussten wir nicht zur „Kassa“ um eine Einfuhrsteuer für die Olga zu bezahlen wie bei der letzten Einreise. Wir sind jetzt schon gespannt, ob bei der Ausreise dann nicht etwas vermisst wird... Aber das wird sich vermutlich erst in ein paar Wochen zeigen.

 

Der Vorteil mit Olga ist natürlich, dass sie der absolute Hingucker ist, der polnische Grenzbeamte machte gleich Fotos mit seinem Smartphone und auch die strenge ukrainische Grenzbeamte konnte uns nicht allzulange böse sein, obwohl wir wohl an der falschen Schranke standen. Philipp meint verstanden zu haben, dass das die Einfahrt für die Diplomaten wäre, für mich klang es eher wie „hier kann doch nicht jeder machen was er will“.

 

 

 

Jetzt sind wir gespannt, was die heiße Ukraine in den nächsten Tagen und Wochen für uns bereit hält.

 

 

 

Am liebsten würden wir danach weiter nach Russland reisen. Zur Zeit gelten allerdings Einreisebeschränkungen für den Landweg. Falls einer von euch aktuelle Infos/Erfahrungsberichte zur Situation an der ukrainisch-russischen Grenzen hat, schreibt uns bitte – ihr würdet uns sehr helfen!

 

 

 

 

 

 

 

Lesetipps:

 

 

 

Während der eine viel fährt, kann die andere viel lesen, 1 Buch pro 400km im Olgatempo ist bisher mein Schnitt.

 

 

 

Henry Marsh:

 

Um Leben und Tod

 

 

 

Ein britischer Neurochirurg schreibt schonungslos über sein Berufsleben.

 

Für alle, die bisher nur als Patient (oder Patientenbesitzer) mit dem Berufsstand der Mediziner zu tun hatten, könnte das Buch eine Menge liebgewonnener Illusionen zerstören. Dafür schenkt es aber Einblicke und Einsichten, die sonst unerreichbar blieben. Dr. Marsh schreibt, dass er sich nicht sicher ist, ob er mit diesem Buch das Vertrauen in die Chirurgen eher stärkt oder schwächt und ich vermute, dass kann je nach Leser auch sehr unterschiedlich ausfallen.

 

Ich habe das Buch verschlungen und mag es sehr, danke liebe Fs fürs Schenken.

 

 

 

Stephan Orth:

 

Couchsurfing in Russland

 

 

 

Bekannt geworden ist der Autor vor ein paar Jahren mit „Couchsurfing im Iran“, seit dem folgten einige Bücher nach dem gleichen Prinzip: Er reist allein in ein Land, dass den meisten Deutschen nicht als erstes für ihre Sommerurlaubsplanung einfallen würde und organisiert sich seine Übernachtungen bei Privatpersonen über die Onlineplattform Couchsurfing. Dadurch ist er ab dem ersten Tag mittendrin statt nur Tourist im Land und kann Geschichten sammeln.

 

Das „Russlandbuch“ liest sich flockig weg, ist deutlich politischer als ich das „Iranbuch“ in Erinnerung habe und macht vor allem eins: Lust auf Russland!

 

 

 

 

 

KathrinHeckmann

 

Fräulein Draußen

 

 

 

Vom Leben in der Stadt und einem Bürojob übers Zelten in den schottischen Highlands zur hauptberuflichen Bloggerin über Wandern und Outdoorausrüstung – ein konsequenter Lebenswandel in kurzen Kapiteln zusammengefasst. Ich hatte mir ausführlichere Berichte zu den einzelnen Langstreckenwanderungen erhofft und auch sprachlich ist das Buch zwar nett, aber mehr auch nicht. Muss man das gelesen haben – nein. Kann man, wenns gerade in der Nähe ist – ja! Danke Ines fürs MitaufdieReisegeben!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Maja (Freitag, 23 Juli 2021 17:55)

    ... da habe ich also einen Haufen Stempel in die Papiere für die Hunde gedrückt und niemand möchte sie sehen? ;D
    Ich wünsche Euch eine wunderbare Reise! Ich lese gespannt die Berichte und bin im Herzen auch ein bisschen mit dabei.