Moldawien, Chisinau-Region

 

Neues Land, neues Glück!

 

Moldawien, Moldova oder die Republik Moldau nennt man das kleine Fleckchen Erde mit den vielen Weinbergen, das wir gerade erkunden. Auf den ersten Blick findet sich hier nichts spektakuläres, der höchste Berg misst keine 500m und Meereszugang hat es auch nicht. Aber wir brauchen keine Superlative - echtes Leben ist spannend genug. Und das gibt es hier an jeder Ecke. Zwei Polizisten halten uns an und statt nach unseren Papieren zu fragen, wollen sie mit uns trampen, entscheiden sich aber spontan um, als unsere Hunde bellen. Von den Stromleitungen flattern plötzlich viele bunte Vögel und fliegen vor der Olga her, Bienenfresser! Ein paar wenige Brutpaare soll es auch in Deutschland bei Merseburg geben. In der Stadt Cahul, mit knapp 40.000 Einwohnern die drittgrößte Stadt, gibt es ein Dokumentarfilmfestival Moldox. An fünf Abenden werden internationale Dokumentarfilme in Originalsprache gezeigt. Wir fragen, was die Tickets kosten – nichts! Das Filmfestival ist kostenlos. Uns zieht es weiter in den Norden, Richtung Chisinau. Zwischen Sonnenblumenfeldern endet der Weg für die Olga, zu Fuss geht es weiter an einen Aussichtspunkt über den wieder einmal gestauten Dnister. Dieser trennt die autonome Republik Transnistrien von Moldawien, zu dem es eigentlich gehört. Da wir Grenzkontrollen nicht sonderlich mögen, entscheiden wir uns gegen einen kurzen Ausflug auf die andere Seite. Durch die autonome Republik Gagausien fahren wir dagegen ungestört, wäre sie auf unserer Karte nicht eingezeichnet, hätten wir sie nicht bemerkt.

 

Die Straßen sind sehr gut ausgebaut, oft kommen wir an schön eingefassten Quellen vorbei und können Wasser auffüllen. Wir sind schneller unterwegs als gedacht.

 

So bleiben vor der Führung durch den größten Weinkeller der Welt noch zwei Tage für das UNESCO-Weltkulturerbe Orhei Vechi. Ein Tal mit Kloster und Eremitenhöhlen in beeindruckender Landschaft. Für 50 Cent pro Person und 50 Cent für die Olga dürfen wir alles besichtigen und sogar auf einer großen gemähten Wiese unterhalb des Klosters übernachten. Entspannter geht es nicht.

 

Es folgt, was folgen muss – der legendäre moldawische Wein.

 

Obwohl Philipp eigentlich keinen Alkohol trinkt, muss er mit mir zur Weinverkostung. Das Schauspiel ist es allemal wert. Wir werden mit kleinen Elektrobussen durch den Weinkeller gefahren, 200km ist er lang, 50km davon werden aktuell zum Lagern von über 1,5 Millionen Weinflaschen genutzt. Neben uns sind drei Russen, ein Italiener und einige Rumänen und Moldawier mit von der Partie, es gibt rumänische, russische und englische Guides. Nach einer Stunde durch die Heiligen Hallen geht es zur Verkostung. Unser Menü – 3 Weine und kalte Häppchen kostet inkl. Führung 24 Euro pro Person und ist damit eine absolut preiswerte Angelegenheit. An die professionelle Eleganz von Shabo kommt das Weingut Milestii Mici nicht annähernd heran, aber die urige Atmosphäre ist dafür locker und herrlich gemütlich. Gebucht wird über: https://www.milestii-mici.md/en

 

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